• 15. - 16. März 2025
  • Messe Wien

Wohnen und Arbeiten daheim

Daheim Arbeiten soll im Fall des Falles möglich sein und moderne Wohnungen müssen das heutzutage mit Grundrissen und mit der Zimmeranzahl unterstützen.

© Familienwohnbau / VDX.at 

Sonnenallee

Heinz Fletzberger von der SÜBA AG sieht aus der eigenen Erfahrungen positive Lerneffekte mit der Krise und dem Heimarbeitsplatz: „Ich habe mit dem Home-Office gelernt, ja es funktioniert und es wird auch von zuhause super gearbeitet.“ Wer dafür mehr Raum braucht, dem kann geholfen werden, zum Beispiel in der Kellerberggasse in Wien Liesing, einem in Fertigstellung befindlichen SÜBA-Projekt. „Wenn die Nachfrage nach größeren Wohnungen gegeben ist, können wir hier auch Wohneinheiten zusammenlegen,“ erklärt Fletzberger. In jedem Zimmer wäre außerdem die Möglichkeit gegeben, ins Internet einzusteigen. Damit ist die Grundlage fürs Home-Office jedenfalls gelegt sowie eine flexible Nutzung der Räume möglich und auch Freiflächen sind bei allen Wohneinheiten dabei.

 

Das Raumwunder Altbau

„Für die Eigennutzung geht es auch beim Altbau nicht gut ohne Freiflächen, eigentlich unabhängig von Corona“, sagt Markus Steinböck, Leiter des Immobilienankaufs bei der 3SI Immogroup. Bei der Lage seien Altbauten meist sowieso im Vorteil, weil in dicht verbauten Gebieten die Infrastruktur schon da ist. Was die Grundrisse betrifft, wäre Effizienz zwar nicht immer möglich aber der Altbauflair könne so etwas ausgleichen. „Die Großzügigkeit die hier vorfindbar ist, beispielsweise mit einem Entrée, findet man im Neubau nicht leicht,“ sagt Steinböck und er begründet das mit der strengen funktionellen Ausrichtung von Neuplanungen. Zum Arbeiten würden in Altbauten Räume gerne adaptiert werden, zum Beispiel ein ehemaliges Kinderzimmer. Für Sven Henkes von der Berliner Ziegert Immobilienconsulting ist das Thema Home-Office im Altbau auch anders denkbar: „Co-Working kann auch in derzeit leerstehenden Lokalen im Erdgeschoss stattfinden.“ Für Bewohner im Haus wären diese als geteiltes Büro einsetzbar. Da wäre auch die Nutzerschaft eingegrenzt und man müsse das Gebäude nicht einmal verlassen, so die Idee mit Potenzial.

 

Das Home-Office inklusive

Der Bauträger Familienwohnbau hat eine ganz ähnliche Idee beim Neubauprojekt Sonnenallee am Bauplatz Seestadt Aspern tatsächlich in Umsetzung. Hier stehen einzelne Co-Working-Räume zur Anmietung bereit. Kaufwohnungen gibt es im speziellen Kombiangebot als Wohneinheit mit separat zugänglichem Arbeitsraum. Ein zweites Projekt der Familienwohnbau in der Anton-Freunschlag-Gasse, im Süden Wiens verfügt über „Atelier-Wohnungen“ nach ähnlichem Muster. Oben ist alles Wohnraum und unten befindet sich ein Einzelraum mit Gartenanschluss. Verbunden sind die „zwei Welten“ über eine Wendeltreppe. Alternativen fürs Home-Office gibt es straßenseitig im Erdgeschoss, wo sich ein eigener Abschnitt mit Bürozimmern befindet.

 

Glücklich anders Wohnen

Vor Corona wäre der Bedarf an Co-Working-Spaces innerhalb eines Wohnbauprojektes nicht gegeben gewesen, heißt es bei der BUWOG. „Angesichts der aktuellen Situation kann man aber andenken, dies in zukünftigen Projekten eventuell zu berücksichtigen“, meint Andreas Holler, Geschäftsführer der BUWOG Group GmbH. Unabhängig von der Corona-Situation seien flexible Grundrisslösungen jedenfalls ein relevantes Thema. „Lebenssituationen können sich aufgrund unterschiedlichster Ursachen kurzfristig ändern und da ist es wichtig, dass auch der Wohnraum entsprechend anpassungsfähig ist,“ meint Holler und verweist auf das aktuelle Beispiel des Home-Office welches die Leseecke ablöst. Die nötige Flexibilität, wenn es darum geht Arbeiten von daheim zu ermöglichen, würden vor allem Wohnungen mit zwei bis drei Zimmern bieten. „Da diese Wohnungsgrößen schon vor Corona stark nachgefragt waren, sehen wir hier auch weiterhin Potenzial,“ erklärt Andreas Holler für die BUWOG, dem nach eigenen Angaben führenden Komplettanbieter für Wohnimmobilien.